south stream wird österreich umgehen ….

Nach dem sehr wahrscheinlichen Scheitern der ursprünglichen Nabucco 1.0 droht Österreich bzw. der OMV ein weiterer schwerer Rückschlag: Gazprom plant offenbar, die Gasleitung South Stream nicht nach Österreich zu verlegen. Die Route soll stattdessen im norditalienischen Tarvisio enden.

Zwar haben OMV Gas & Power  und Gazprom auf der Grundlage des Regierungsabkommens zwischen Österreich und Russland vom April 2010 im Februar 2011 das Gemeinschaftsunternehmen ‘South Stream Austria’ gegründet, um den kurzen Leitungsabschnitt auf österreichischem Territorium zu errichten; aber bereits im Dezember 2011 wurden von Gazprom Medienberichte (erstmals in der Zeitung Moskovskyje Novosti) nicht dementiert, wonach die Gasleitung ‘South Stream’ nach Norditalien führen könnte, nicht aber nach Baumgarten. Am 26. Mai 2012 veröffentlichte Gazprom die derzeit präferierte Leitungsvariante – sie endet im italienischen Tarvisio und umgeht Österreich. Eine finale Entscheidung soll aber erst im November 2012 fallen.

South Stream Gas sollte in Baumgarten über den Central European Gas Hub (CEGH) vertrieben werden sollen. Gazprom sucht seit Jahren eine Beteiligung an dem CEGH, ebenso das (russländische) Unternehmen Centrex Europe Energy and Gas. Die Europäische Kommission prüft derzeit diese Beteiligungswünsche; allerdings ist zu vernehmen, dass die Kommission der Beteiligung ablehnend gegenüber steht. Ohne Beteiligung Gazproms am CEGH ist die Leitungsführung von South Stream nach Baumgarten für Gazprom, aber wirtschaftlich und finanziell sehr viel weniger sinnvoll.

Mehr zu diesen Plänen in: С опережением графика. In: Gazprom, 5, 2012, S. 6─9.

3 thoughts on “south stream wird österreich umgehen ….”

  1. Southstream zu unterstützen war die Beste Idee der österreichischen Politik seit dem EU-Beitritt. Die Regierung sollte sich ins Zeug legen Gazprom und auch die EU Kommission davon zu überzeugen die Pipeline herzubringen. Für österreichs Energieversorgung wäre das essenziell.

  2. ich glaube nur nicht, dass die österreichische bundesregierung in dieser hinsicht so aktiv ist, wie sie es sein müsste, um south stream nach baumgarten zu bekommen.

  3. Das ist ja das Problem…ich meine Nabucco war ein Schwachsinn aber Southstream wäre eine extreme Bereicherung. Würde mich aber nicht wundern wenn Rot-Schwarz wiedermal versagt. Hätte aber sicher ungeahnte folgen für Österreich, sogar innenpolitisch. Man müsste Russland entgegenkommen soweit es geht…bei Entscheidungen die heikel sind und wo eine Entscheidung von supranationaler Ebene, im Sinne der EU, notwendig wäre, sträubt sich die Bundesregierung Kompetenzen abzugeben, aber bei einer solchen, die eigentlich nur Vorteile bringen würde, jedoch die andere Seite (Russland) auch stark profitieren und an Einfluss gewinnen würde, da setzt man sich als Nationalstaat garnicht ein…das ist ein sehr populistisches Handeln

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